Hundetrainer

03.11.2014 12:29

Zugegeben.... ich bin kein Hundetrainer. Aber mancher Hundetrainer ist auch kein Hundetrainer!

Was ich damit sagen will ist, dass so mancher, der sich "Hundetrainer" nennt, diese Bezeichnung in keinster Weise verdient hat. Hundetrainer oder Hundepsychologe ist in Deutschland kein geschützter Begriff und somit kann sich jeder, bei dem ein Hund schon mal auf Kommando "Sitz" gemacht hat, sich Hundetrainer nennen.

Hierzu gibt es von mir und meinem Hund Pepper eine Geschichte, die mir bis zum heutigen Tag Alpträume verursacht.

Pepper war etwa 1 ½ Jahre alt und seiner Rasse entsprechend ein lebhafter und aktiver Hund. Er war bereits einigermaßen gut erzogen und ich hatte mich entschieden, mit ihm Agility zu machen. Also ging ich zu einem Verein in unserer Nähe und fragte nach Agilitytraining. Die Trainerin war sehr nett, auch die Gruppe war sympathisch also wollte ich das dort gerne machen.

Ich wurde dann darauf hingewiesen, dass man in diesem Verein aber eine Begleithundeprüfung braucht um Agility machen zu können. Ich fand das zwar komisch, aber es störte mich nicht, da ich die Möglichkeit diese Prüfung zu machen auch ganz gut fand. Also meldete ich mich an.

In den ersten zwei Unterrichtsstunden war ich etwas irritiert, weil das dann doch anders ablief als ich erwartet hatte. In der Unterordnung hatten wir einen Trainer, der im Tarnanzug auf den Hundeplatz kam und alles sehr militärisch abhielt. Da wurde geschrien und befohlen. Weil Pepper aber gut funktionierte waren wir eher die Mitläufer die nicht so auffielen.

Mir waren die Übungen im Gelände und im Verkehr lieber. Die Trainerin die wir da hatten war lieb und verständnisvoll.

Beim vierten oder fünften Training war dann eine läufige Hündin auf dem Platz dabei. Pepper, damals noch unkastriert, nahm nichts mehr um sich herum wahr, außer der Hündin. Zugegebenermaßen brachte er das ganze Training durcheinander, weil er nicht mehr mitarbeitete sondern nur noch nach der Hündin gierte. Das zog natürlich den Zorn des Trainers auf uns. Nachdem er uns nachhaltig angeschrien und beschimpft hatte und alles nichts half, nahm er mir meinen Hund ab, fasste mit der Hand ins Halsband, drehte die Hand mit dem
Halsband einmal um, so dass er den Hund würgte und hob ihn so freiweg hoch. Er schüttelte ihn dann und schrie ihn ununterbrochen dabei an. Danach setzte er Pepper neben sich ab und befahl ihm dann bei Fuß zu gehen. Natürlich hat mein Hund das gemacht...... mit eingekniffenem Schwanz.

Dann übergab er mir meinen Hund wieder mit den Worten: "So musst du mit dem Köter umgehen."

Ich selbst war in der Situation total paralysiert und habe meinem Hund nicht geholfen. Ich bin daneben gestanden und habe nur stumm zugeschaut. Das hab ich mir bis heute nicht verziehen.

Natürlich hab ich dann direkt meinen Hund geschnappt und habe den Hundeplatz verlassen. Der netten zweiten Trainerin habe ich noch die Sache berichtet und ihr mitgeteilt, dass sie mich nie wieder sehen werden.

Sie hatte Verständnis für mich, konnte jedoch nichts für mich tun.

Erst Jahre später interessierte sich meine Tochter für Agility und ich bin mit ihr zu verschiedenen Hundeschulen gefahren, um eine gute Gruppe mit einem netten und kompetenten Trainer zu finden. Das haben wir auch und
Pepper und Kiara hatten viel Spaß beim Agility.

Viel Spaß am Agility

Erst in dieser Hundeschule haben wir erfahren, dass eine Begleithundeprüfung nicht grundsätzlich Voraussetzung für die Teilnahme am Agility-Training ist. Lediglich wenn man auf Turnieren starten will muss man die Prüfung vorweisen können.

Diese Erfahrung hat mich nachhaltig geprägt und während meiner langen Jahre als aktive Hundebesitzerin habe ich noch weitere Hundetrainer kennengelernt. Viele davon waren kompetent, aber fast ebenso viele waren in meinen Augen in diesem Beruf grundlegend falsch.

So sehen Hunde bei und nach einem entspannten Training aus

Mein persönliches Fazit daraus ist, dass man immer die Möglichkeit haben muss, die Methoden nachzuvollziehen und zu hinterfragen. Auf jeden Fall MUSS ein Hundetraining immer gewaltfrei sein. Das Vertrauen zu einem
Hundetrainer und seiner Methode muss zu 100% gegeben sein. Erst dann ist das Training für Hund und Halter sinnvoll.






Bildquellen:

Christine Braune  / pixelio.de

Martin Schemm / pixelio.de


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